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Was macht ein Augenoptiker in seiner Werkstatt. Viele Kunden wissen nicht wirklich, welche Tätigkeiten notwendig sind,
um eine Brille anzufertigen.
Damit Sie eine Einblick gewinnen soll hier eine Stelle geschaffen werden, die genau dies beleuchtet.
Dieses mal zeigen wir Ihnen wie ein “altes” Schätzchen wieder auf Vordermann gebracht wurde.
Nach dem Motto, wo andere aufhören, fangen wir erst an….
Die Kundin berichtete uns, dass Sie
eine Brille hat, von der sie sich
nicht trennen kann. Sie sei
aber in einem nicht mehr
schönen Zustand und fragte
uns, nachdem Sie in der
Stadt wohl schon alle
Kollegen besucht hatte, ob wir
helfen können.
Da wir in unserem Handwerk geübt
sind, war es einfach, diesen Auftrag
anzunehmen.
Das Metall war bereits neu galvanisiert
worden, somti blieb uns die Aufgabe, die
Brillenbügel wieder herzurichten. Diese
waren an verschiedenen Stellen
gebrochen und stark korridiert. Nun
muss man wissen, es handelt sich
hierbei nicht um einen Kunststoff
auf Öl-Basis sondern um eine
Baumwollesthervariante, welche in
der Fachsprache nicht als Plastik,
sondern als Acetatplattenmaterial
bezeichnet wird. Hier liegt schon die Option
der Reparatur im Wort. Acetat. Wer im
Baumarkt öfter unterwegs ist, findet in der
Farbenabteilung auch Aceton. Aceton ist eine flüchtige Flüssigkeit die stark reizt und
Kunstoffe aif Bumwollbasis anlösen oder verbinden kann. Diese Art von Fügen
lernten Augenoptiker früher noch ständig. Heute ist diese Kunst des
Handwerks immer seltener gefragt. Ursachen sind andere Materialien,
die zwar leichter sind als Acetatmaterialien, allerdings auch nicht so
Farbinteressant sind.
Nun weiter im Reparaturmodus.
Nachdem die Metallschiene im Kern des Bügels vom Acetat befreit
wurde, ging es auf die Suche nach einem geeigneten farbigen neuen
Gegenstück. Fündig wurden wir in unserer Acetatplattensammlung.
Nach entsprechender Vorbereitung wurde das erste Stück auf den alten
Bügel aufgeschoben. Noch ist dieses etwas zu dick und groß
und muss angepasst werden. Dies geschieht durch Feilen
mit diversen groben und feineren Feilen. Anschliessend
muss mit unterschiedlich gekörnten Schleifpapier die
Oberfläche egalisiert und vorgeschliffen werden.
Im danach folgenden Schritt wird der Bügel poliert. Hierzu
werden unterschiedliche Politurkörper mit weichen oder
festen Gewebe mit Wachs benutzt. Hierdurch erhält die
Oberfläche des Acetatmateriales seinen Glanz oder auch nur
seine Mattigkeit, je nach Wunsch. Die Kunst des Optikers ist,
die richtige Geschwindigkeit und das richtige Wachs zu benutzen. Mit viel
Erfahrung gelingt das den meisten Gesellen und Meistern des
Augenoptikhandwerks.
Last but not least sind die fertig montierten Bügel wieder an Ort und Stelle.
Der Aufwand hat ca. 3 Stunden Arbeitszeit in Anspruch genommen. Und wurde mit 95 Euro berechnet.
Das war es der Kundin Wert. Ihr Strahlen im Gesicht beim Abholen wäre ein Bild wert gewesen. Das
allerdings würde den Datenschutz tangieren. Belassen wir es bei der Tatsache, sie hat sich mächtig
gefreut.